Wasserschöpfrad


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Schon die frühen Hochkulturen in den Stromoasen des Nils, Mesopotamiens und des Indus kannten und nutzten Wasserschöpfräder vor Tausenden von Jahren! Man nimmt an, daß die Technik von dort aus langsam den Weg in westliche Dürregebiete fand. Anderseits kann es sich aber durchaus auch um eine unabhängige Parallelentwicklung aus der Nürnberger Gegend handeln, wo die vom Prinzip her recht ähnlichen Mühlräder schon seit dem 11. bis 13. Jahrhundert benutzt wurden. Jedenfalls sind die ersten Wasserschöpfräder im fränkischen Raum für die Jahre 1413, 1420 und 1429 urkundlich belegt...

Die eigentümlichen schwarzen Holzgiganten erlebten ihre Blütezeit im 18. Jahrhundert, als auf den gerade mal 35 Kilometern zwischen Schwabach im Süden und Forchheim im Norden etwa 250 Stück die am Fluß gelegenen Felder feucht hielten! Insbesondere das Regnitztal bot ab Fürth dank sandiger Böden, flacher Ufer und einem geringen, gleichmäßigen Gefälle ideale Voraussetzungen für diese Art der Wiesen- und Ackerbewässerung in den hierorts typischen trockenen Sommern.



Möhrendorf


Wasserschöpfräder wurden nie über Forchheim hinaus verwendet, da die Regnitz ab dort schon zu Zeiten Karls des Großen schiffbar war und die für den Betrieb der Räder unabdingbaren Stauwehre die Fahrrinne blockiert hätten. Heute sind es nurmehr acht letzte Exemplare, die bei Möhrendorf zwischen Erlangen und Forchheim wie ehedem warmes und bakterienreiches Oberflächenwasser aus der Regnitz entnehmen und den Feldern zuleiten.

Gemäß der in Teilen heute noch gültigen »Baiersdorfer Wasserordnung« aus dem Jahre 1693 dürfen die Schöpfräder nur vom 1. Mai bis zum 30. September eines jeden Jahres laufen: Reichlich Arbeit für Landwirte und engagierte Mitglieder von Vereinen, Stammtischen und politischen Parteien! Zu Beginn der Saison -gleich nach Abfließen des regelmäßigen Frühjahrshochwassers- werden die wuchtigen Holzkolosse von kräftigen Männern aufgestellt, am Ende des Sommers müssen sie dann wieder abgebaut und eingelagert werden. Die traditionelle Technik paßt sich dem von der Natur vorgegebenen Rhythmus an...



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